Sommerzeit – Reisezeit. Und das erste Mal in den letzten 18 Jahren nur zu zweit, da das Reiseziel Holland für den Junior nicht so von Interesse war. Okay, wir waren schon mehrfach da. Zumal es von daheim aus leicht und flott zu erreichen ist. Aber für mich ist ein Hollandurlaub immer sehr entspannend. Ich mag das Land, die Leute, das Essen – eigentlich fast alles von den wilden Radfahrern mal abgesehen.
Wir waren in diesem Jahr etwas spät dran mit der Reisebuchung. Und da wir uns nicht auf ein Ziel festlegen konnten, haben wir einfach zwei Hotels genommen, jedes für eine Woche. Das erste Hotel war in Sneek in Friesland. In der Region waren wir vorher noch nie. Und in die Themenzimmer vom Hotel hatte ich mich online gleich verliebt. Es gab sieben verschiedene, aber mein Favorit war das aus 1001 Nacht mit dem blauen Sternenhimmel. Leider hatte man auf die Auswahl des Themenzimmers keinen Einfluss. Wir hatten anscheinend Glück, dass wir ganz genau dieses Zimmer auch bekommen haben. Es war genauso schön wie im Internet!
Sneek an sich ist nicht sonderlich groß, aber hübsch und idyllisch. Und es ist eine optimale Basis für Ausflüge in die nähere Umgebung. Mit dem Auto ist man ganz schnell an vielen schönen Orten wie Harlingen, Groningen, Leeuwarden, Lemmer, Sloten, Hindeloopen… Je kleiner die Orte, umso besser hat es mir dort immer gefallen.
Okay, in Harlingen habe ich mir trotz LSF 50 einen ordentlichen Sonnenbrand im Gesicht und im Ausschnitt des T-Shirts geholt. Dabei haben wir noch nicht mal am ziemlich menschenleeren Stand gelegen. Ich gehe gerne mal im Meer schwimmen oder bade meine Füße drin. Aber ein Strandlieger bin ich wegen meiner empfindlichen Haut überhaupt nicht. Warum eigentlich bin ich so empfindlich? Ich schlage da völlig aus der Art. Keiner in meiner Familie ist so empfindlich wie ich. Im Gegenteil. Die brauchen die Sonne nur zu riechen und werden braun. Ich werde trotz LSF 50 hummerrot. Na ja, nicht zu ändern und es gibt wahrlich schlimmeres.
Während unserer Woche konnten wir sogar abends vom Hotel aus den Blutmond sehen. Wir haben auch lange drauf gewartet – zumindest länger als in den Vorhersagen im Internet angegeben. Richtig scharf ist das Bild leider nicht. Mit dem Smartphone ging es einfach nicht besser. Wobei in diesem Beitrag alle Bilder Smartphonebilder sind. Ich wollte mich für die Auswahl nicht durch die über 4.000 Bilder meines Mannes wühlen. Mir haben die 300 auf meinem Smartphone gereicht…
Das Wetter war auch in Holland Sommer pur. Für mich hätten es gerne 5 – 10 Grad weniger sein können. Jedoch definitiv besser als Regen ohne Ende. Und Gelegenheiten gemütlich etwas zu trinken gibt es selbst in den kleinsten Orten immer genug. Von Pfannkuchen, Poffertjes, Hollandse Appeltaart und Cheesecake mal abgesehen….
In Hoorn hatten wir uns schon vor vier Jahren verliebt. Diese Stadt am Ijsselmeer ist so schön, dass wir unbedingt wieder hin mussten. Außerdem lag es quasi auf dem Weg zu unserem zweiten Hotel. Da hatten wir uns für ein Hotel in Alkmaar entschieden. Alkmaar kannten wir schon. Da wollten wir sehr gerne noch einmal hin. Also auf von Friesland nach Noordholland.
Unser Hotel lag fußläufig zur Innenstadt, ohne direkt darin zu sein. Einfach über eine Brücke und schon pulsierte das Leben. In diesem Jahr gab es dort eine 425-Jahr-Feier der Käse-Träger-Gilde, deshalb auch der Hut auf der Käsebörse am Kaasmarkt.
Von Alkmaar aus ist man sehr schnell in Amsterdam und – unser liebster Ort an der Küste – in Bergen und Bergen aan Zee. Da hatten wir vor vier Jahren unser Hotel und es zog uns wieder dorthin zurück. Viel hatte sich nicht verändert. Der Strand war unter der Woche immer noch sehr angenehm leer und ab 19 Uhr abends kann man dort frei parken, die Hunde dürfen an den Strand und man hat einen traumhaften Sonnenuntergang.
Den haben wir an zwei Abenden mit einem kleinen Picknick am Strand verbunden und es war herrlich. Die wenigen Menschen am Strand waren alle gut gelaunt, die Hunde spielten ausgelassen (und die Frauchen und Herrchen hatten Plastikbeutel für die Hinterlassenschaften dabei), aus den Pavillons erklang Sommermusik, Pferde galoppierten durch die Brandung…. Hach. Wenn ich das so schreibe will ich unbedingt wieder dorthin zurück!
Nach Leiden sind wir zum ersten Mal gefahren und es war einfach nur schön. Wie Amsterdam in klein und nicht so wuselig. Dort haben wir eine Rundfahrt mit dem Schiff gemacht – kann man machen, muss man aber nicht. Denn eigentlich kann man Leiden auch zu Fuß ganz gut erkunden. Andererseits war es nicht teuer (8 Euro) und wir hatten Zeit und Lust darauf.
In Leiden wurde Rembrandt geboren – das Geburtshaus haben wir jedoch irgendwie vergessen anzuschauen. Ich schiebe es mal ganz lapidar auf die Hitze, die uns doch arg zugesetzt hat.
Von Alkmaar aus sind wir mit dem Auto bis Halfweg-Zwanenburg gefahren. Ab dort ist Park-and-Ride nach Amsterdam günstiger als jedes Parkhaus und mit einem Halt ist man in nicht mal 20 Minuten in der Metropole. Amsterdam ist laut und voll und wenn wir kommen immer heiß – ganz egal zu welcher Jahreszeit. Okay, im Winter waren wir noch nicht dort… Aber genau in dieser Zeit war die Pride 2018 und es war noch voller und noch lauter. Für mich zuviel des Guten! Ein 3/4-Tag hat mir gereicht in diesem irren Trubel. Dabei waren wir noch nicht mal am Wochenende da sondern unter der Woche! Viele Plätze waren durch die Pride mit Zelten für Konzerte verbaut, was selbst meinem Mann etwas die Lust am Fotografieren nahm.
Also zur „Erholung“ wieder über Bergen und leckere Pfannkuchen zurück nach Alkmaar. Eine Wohltat für die geschundenen Füße und die Ohren. Amsterdam im Frühsommer oder Sommer muss ich definitiv nicht mehr haben!
Leider geht jeder Urlaub einmal zu Ende – auch die zwei Wochen in trauter Zweisamkeit mit meinem Mann. Ich war selbst überrascht, wie gut ich abschalten konnte mit dem Wissen im Hinterkopf, dass der fast 19-jährige Sohn alleine daheim war. Andererseits war die Tiefkühltruhe gut gefüllt, das Telefon in der Zeit auf eine schnellere Internetverbindung umgestellt und die Playstation jederzeit bereit. Was er auch sehr ausgekostet hat. Sein eigener Urlaub quasi.
Unsere Rückreise ging über Amersfoort – einen ganz alten verschlafenen Städtchen wo man sich fragt, wie die am Markplatz jemals alle Bars und Restaurants auch nur halbwegs füllen wollen. Aber vielleicht ist dort am Wochenende mehr los. Kurz hinter der Grenze haben wir noch eine kleine Rast in Emmerich eingelegt, um uns die Beine zu vertreten. Eigentlich…
Denn aus „Beine vertreten“ wurde ein ungeplant längerer Aufenthalt, da unser Auto meinte „bis hier hin und nicht weiter“. Ein Hoch auf die schnelle Hilfe vom ADAC. Nur bei einer kaputten Benzinpumpe, die natürlich in der Nähe nirgends vorrätig war, konnten die Mechaniker in der Werkstatt, wohin wir geschleppt wurden, auch nicht viel machen. Eine weitere Übernachtung kam bei uns zeitlich nicht hin. Also haben wir die Reise mit einem Mietwagen vom ADAC beendet und unserem eigenen Fahrzeug einen weiteren Tag Urlaub an der Grenze gegönnt. Das konnten wir mittags am Tag drauf abholen. Und der Service in der Werkstatt war echt große Klasse! Nicht der perfekte Abschluss des Urlaubs, letztlich jedoch auch nicht wirklich schlimm. Dieser Schaden mitten im Urlaub wäre unangenehmer gewesen.
In diesem Sinne: „Cake it easy“, Eure
4 Kommentare
Ein richtig schöner Bericht und wundervolle Bilder. Da bekomme ich richtig Lust nach Holland zu reisen.
Das Land steht übrigens auch noch auf meiner Bucket List.
Liebe Grüße
Denise
Ich liebe das Land! Ich war noch in keiner Ecke, in der es nicht schön war. Okay. Außer Amsterdam zur Pride-Zeit. Hihi.
So schöne Bilder, schon auf Instagram alle gestalkt :D
Das mit dem Auto war ja echt totaler Mist… Das Paket für dich schick ich nächste Woche los. Nach dieser Woche soll der heiße Sommer ja vorbei sein und dann überlebt auch der Inhalt den Transport :)
Liebe Grüße
Kathy
Auch mit der Autogeschichte war es ein ganz toller Urlaub! Ich liebe Holland!!