Eigentlich habe ich immer gedacht, dass ein Reisebericht niiiieeee auf meinen Blog kommt! Aber eine ganz liebe Person hat mich überzeugt, dass die vielen Bilder einfach zu schade sind, um nicht hier einen Platz zu finden. Ich habe für diesen Bericht allerdings nur Bilder von meinem Smartphone ausgewählt (bis auf eine Ausnahme – dazu später mehr). Denn die beiden Kameras habe ich nur ganz selten in den Händen gehabt im Urlaub. Das war der Job meiner Männer. Und mal ganz ehrlich – bei über 3500 Bildern hätte das sonst hier mit dem Post Ewigkeiten gedauert.
Ich kann Euch auch nur einen kleinen Einblick in die Reise geben – sonst könnte ich etliche Posts darüber schreiben.
Unsere Reise ging vom 18.07. bis zum 04.08.2016. Alles haben wir selbst geplant, denn Pauschalreisen sind irgendwie nichts für uns. Wir sind gerne unabhängig. So haben wir in Deutschland nur die Flüge, das Mietauto und das erste Motel gebucht – danach begann das Abenteuer und wir haben uns unsere Unterkunft vor Ort selbst gesucht. Das war auch bei drei Personen kein Problem, denn fast alle Motels haben immer 2 Kingsize-Betten. Wenn wir nicht ein Motel von Holyday Inn, Days Inn, Best Western, Motel 6 oder Super 8 erwischt haben, haben wir uns vorab das Zimmer immer zeigen lassen! Denn es gibt schon gravierende Unterschiede. Bei den großen Ketten sind die Zimmer fast in jedem Ort identisch. Da kann man blind drauf vertrauen.
Begonnen haben wir unsere Reise in Frankfurt, wo wir mit dem ICE hin gefahren sind. So günstig kommt man von Köln aus nicht mit dem Auto dorthin, wenn man früh genug mit Zugbindung bucht. Geflogen sind wir mit Air Canada. Dazu nur eins: NIE WIEDER!!! So unbequem bin ich noch nie geflogen. Dass es bei unserer Länger mit den Knien eng wird, das sind wir eigentlich gewohnt. Aber so eng??? Und die Breite der Sitze war auch nicht viel besser. Außerdem hat ausgerechnet Air Canada gerade große Probleme mit den Überfluggenehmigungen für Großbritannien (was wir erst im kanadischen Fernsehen erfahren haben). Kein Wunder also, dass sich unser Abflug um 2 Stunden verschob, die wir aber in der Maschine verbringen mussten! Und das scheint derzeit kein Einzelfall zu sein… Es bleibt nur zu sagen, dass wir es überlebt haben. Was ja die Hauptsache ist. Von so etwas lassen wir uns einen lang zusammengesparten Urlaub nicht vermiesen. :)
Unser erstes Motel – Holiday Inn Express – lag mitten in Downtown Toronto im 11. Stock. Der perfekte Ausgangspunkt, um diese pulsierende Stadt zu erkunden. Die Collage zeigt die Aussicht aus unserem Zimmer.
Direkt gegenüber lag der St. James Park, wo wir sehr gerne unsere Abende verbrachten. Schon alleine wegen der handzahmen Hörnchen, für die wir extra Erdnüsse im Supermarkt gekauft haben. :)
Und mein Sohn hatte dort Spaß wegen freiem WLan und PokemonGo. :) Dieser Hype ist in Deutschland irgendwie an mir vorbei gegangen. Aber in Kanada war er allgegenwärtig. Irgendwann gerieten wir mitten in eine riesige PokemonGo Release Party in Toronto. Da brach das öffentliche WLan komplett zusammen!
Ein Muss für meine Männer war in Toronto der CN Tower. Ich habe bei solch hohen Türmen immer ein mulmiges Gefühl. Aber die Aussicht von oben entschädigt für alles! Wir haben die teureren Tickets bis ganz nach oben genommen – wenn schon, denn schon.
Beeindruckend oder? Solltet Ihr einmal auf diesen Turm wollen, rate ich Euch, früh morgens da zu sein. Wir waren um 10 Uhr dort und mussten nur 10 Minuten anstehen. Als wir runter kamen, waren die Schlangen um ein Vielfaches länger und die Wartezeit betrug schon über eine Stunde.
Unterhalb des CN Towers befindet sich auch Ripley’s Aquarium of Canada. Auch hier sollte man früh dran sein. Dann lohnt es sich wirklich! Der Haitunnel ist genial. Und man fährt ganz bequem auf einem Rollband durch. :)
Von Toronto ging es für uns weiter an die Niagarafälle! Die Männer wollten auf den CN Towner – ich wollte auf ein Schiff an den Wasserfällen. Und ratet mal, was mit Abstand das günstigere Vergnügen von beiden war. :) :)
Die Wasserfälle hört man schon von weitem. Und – egal zu welcher Tageszeit – es tummeln sich Unmengen von Touristen dort. Damit hatten wir gerechnet und irgendwann waren wir so gefesselt von dem Schauspiel der „Horseshoe Falls“, dass wir die Touristen mit ihren Deppenzeptern Selfiesticks total ausgeschaltet haben.
Genau auf so einem roten Boot haben wir uns bis ganz nah an die Wasserfälle ran fahren lassen. Regenponchos waren im Preis inklusive. Für die kanadischen Besucher in Rot – die Schiffe von der amerikanischen Seite trugen Blau (und die Fußgänger, die hinter die Wasserfälle wanderten Gelb).
Man kommt sich auf einmal ganz klein und winzig vor und versteht auch sein eigenes Wort nicht mehr. Oder das des jungen Pärchens aus Düsseldorf vor uns…
In Niagara Falls haben wir uns nicht so lange aufgehalten. Der Grenzübergang in die USA war zu überlaufen – so viel zu einem Stempel im Reisepass – und generell erinnerte es ein wenig an Klein Las Vegas. Nur der Hershey’s Laden und für meine Männer ein Terminator-Burger im Planet Hollywood mussten sein.
Etwas weiter – in Niagara on the lake – erwartete uns das absolute Kontrastprogramm. Der Ort war sehr beschaulich, wenn auch kein Geheimtipp für Touristen mehr.
Der Zipfel hinten rechts ist übrigens Amerika. Mein Handy war mehrfach dort – immer ohne mich. Frechheit. Auch auf dem nächsten Bild wieder vorne Kanada, hinten USA.
Über einen Tagesausflug zum Toronto Zoo ging es weiter nach Ottawa. Der Zoo ist sicher einen Besuch wert – wenn man nicht wie wir den bis dahin heißesten Tag des Jahres dafür erwischt. Da hatten auch die Tiere nur noch Lust auf Schatten. Und als Besucher hangelt man sich auf den über 10 km langen Wegen von Schatten zu Schatten oder von Getränkeautomat zu Getränkeautomat.
Überhaupt haben wir eine sehr starke Hitzewelle in Kanada erwischt. Das ist für dort recht ungewöhnlich über so einen langen Zeitraum. Und es hielt auch nach unserem Urlaub an. Da fährt man extra nach Kanada, weil da das Klima ja sooo angenehm ist und ich die Hitze nicht so gut ab kann. Und dann so was. Fast kein Tag – außer ganz im Norden – unter 28 Grad. Celsius! Nicht Fahrenheit!
Okay, zurück zu Otttawa. Da war es zwar bedeckt, aber immer noch sehr warm. Am Parliament Hill kommt man sich fast vor wie in Großbritannien. Was noch verstärkt wird, wenn man „Changing the guards“ erwischt. Das haben wir in den drei Tagen in Ottawa nicht erwischt – erst ganz am Ende unserer Reise haben wir es zeitig genug geschafft dafür.
Nach Ottawa verließen wir Ontario und fuhren weiter nach Québec in den französischsprachigen Teil Kanadas. Und gerade in Québec-Stadt war mit Englisch kaum ein Weiterkommen. Die Einwohner bestanden auf Französisch! Gut, dass ich das mal in der Schule hatte und mir Sprachen generell immer leicht fallen.
Wieder erwarteten uns knapp 30 Grad. Dabei zu Fuß eine Stadt zu erkunden ist echt anstrengend. Und wer bitte hat beschlossen, dass das schöne Québec auf Hügeln gebaut werden muss??? Keuch.
Von Québec aus ging es zum nördlichsten Punkt unserer Reise: nach Tadoussac. Und immer noch alles auf Französisch.
Dort hatten wir ca. 30 km vorher in St. Siméon das beste (und auch das teuerste) Motel unserer Reise. Wobei das Motel aus einzelnen Hütten bestand mit eigener Küche, Bad und 2 Schlafzimmern. Allerdings leider auch mit dem miesesten WLan der ganzen Reise (zum Leidwesen des Juniors…).
Die Aussicht von unserer Terrasse war nur unglaublich. Der St. Lorenz-Strom direkt vor der Tür! Ein Traum.
Wer braucht ein Bett, wenn man abends diesen Ausblick hat???
Und diesen Ausblick dann morgens! Wobei ich nicht auf der Terrasse geschlafen habe. Dafür war es dort nachts zu kalt mit 10 Grad! Über Tag war es mit knapp 25 Grad hingegen sehr angenehm.
Mit einer kostenlose Fähre gelangt man nach Tadoussac, das bekannt ist für „Whale watching“. Dort wird – zumindest in der Touristeninformation – auch wieder Englisch gesprochen. :)
Wir haben am ersten Tag die Karten für das 2. Schiff tags drauf gekauft. Für das richtige Schiff und nicht für die Schlauchboote. Genau das Schiff vom nächsten Bild sollte es bitte sein!
Als am Anleger das erste Schiff des Tages anlegte, war dort allgemeine Enttäuschung zu spüren. In den drei Stunden, die die Fahrt dauerte, hatte ich kein einziger Wal gezeigt. Na toll. Bitte bitte, lass uns Wale sehen. Die teuren Karten für das Boot sollen doch nicht umsonst gewesen sein.
Und was soll ich sagen? Das Glück war uns hold und wir haben Wale gesehen. Wenn auch nur die kleinste Walart, die dort vorkommt und die eher aussehen wie Delfine. Aber hey, WAAAAALEEEE! Na, findet Ihr den Wal auf den nächsten beiden Bildern?
Der Leuchtturm ist übrigens sehr markant. Der schwimmt nicht auf dem Wasser, sondern ist in der Tiefe auf dem Boden verankert. Früher konnte man darauf sogar übernachten – heute leider nicht mehr.
Jetzt kommt die einzige Ausnahme und ich zeige Euch ein Bild, das mein Sohn mit der richtigen Kamera gemacht hat. Er hat einen Wal erwischt, der keine 10 m vom Boot entfernt auftauchte. Mich beeindruckt so etwas immer so sehr, dass ich Tränen in den Augen hatte (genau wie 2015, als wir in Irland frei lebende Delfine entdeckten…).
Nach dem Abstecher in absolute Natur ging es wieder zurück in die Zivilisation (und zu besserem WLan) nach Montréal. Klar, dass es auch wieder knapp an die 30 Grad gab.
Über diese Brücke kommt man in Montréal auf weitere Inseln: eine ist ein Vergnügungsparkt, auf der anderen liegt die Rennstrecke für die Formel Eins.
Den Hafen fand ich besonders schön – von dort hatte man ein ganz tolles Panorama. Allerdings war es dort am ersten Tag sehr überfüllt dort. Okay, es war Sonntag! Also haben wir uns am nächsten Morgen nochmal dorthin aufgemacht und es war sooo schön. Junior war auch begeistert, denn im Hafen gab es wieder freies WLan und viele Pokemons und PokesStops. :)
Ein Wahrzeichen Montréals ist noch aus der Zeit der Olympischen Spiele dort übrig geblieben:
Dort liegt auch der Biodom – quasi ein Indoor-Zoo – den wir aber zeitlich nicht geschafft haben. Und nach dem Besuch vom Toronto Zoo hatten wir von Tiergärten auch etwas die Nase voll. Und das obwohl mein Sohn sonst immer Feuer und Flamme für Zoos ist, weil er als Hobby Tierfotografie hat.
Die Temperaturen setzten uns auf dieser Reise aber allen sehr zu. Ich habe noch nie so viel Geld für Wasser und Kaltgetränke in einem Urlaub ausgegeben.
Von Montréal aus ging es zurück nach Ottawa. Denn von dort ging auch unser Rückflug. Da dieser erst nach Ortszeit abends um 19.20 Uhr ging, hatten wir es morgens bei strahlend schönem Wetter doch noch zur Wachablösung geschafft!!!
Die Soldaten taten mir schon etwas leid. Bei 30 Grad in voller Uniform und mit Bärenfellmütze – neeee, da möchte ich nicht tauschen.
Unser Auto stand zu de Zeit in einer sündhaft teuren Tiefgarage. Aber immerhin im Schatten. Denn wir hatten abends zuvor Hershey’s-Schokolade gekauft, die irgendwie heil nach Deutschland kommen sollte! Und Hershey’s ist auch 6 Dollar/Stunde Parken wert! :)
Abends ging es dann wieder heim nach Frankfurt. Die Sicherheitsvorkehrungen in Ottawa waren quasi nicht vorhanden. Das Gepäck wurde durchleuchtet und das war es. Kein Körperscanner, kein Abtasten, nichts. :) Dass der Rückflug nicht so angenehm werden würde, war uns nach dem Hinflug ja schon klar. Eigentlich dachten wir, wir könnten etwas schlafen im Flieger. War aber nichts mit vielen weinenden Kleinkindern um uns rum.
Durch die Zeitverschiebung kamen wir um 8.15 Uhr in Frankfurt an und haben keine Nacht gehabt. Bis zum frühen Nachmittag war auch alles gut – ab da waren wir nur noch müde. Aber hey, hinlegen und schlafen ist nicht. Dann werden wir den Jetlag nie los. Also Augen zu und durch. Der Urlaub war das wert! Dafür haben wir die nächste Nacht fast 12 Stunden am Stück durchgeschlafen.
Ich hoffe, der kleine Einblick in unseren Urlaub hat Euch gefallen – auch wenn er nichts mit Backen zu tun hatte. Es wird auch weiterhin eine Ausnahme auf meinem Blog bleiben. und ich grabe jetzt nicht rückwirkend alte Reisen für Euch aus. Ihr habt also Ruhe bis zum nächsten großen Urlaub. :)
In diesem Sinne: „Cake it easy“, Eure