Erinnert Ihr Euch, dass ich im März auf der Cake and Bake in Dortmund war? In diesem Blogbeitrag hatte ich Euch davon berichtet. Auf der Messe gab es auch einen Stand, von dem ich schon optisch restlos begeistert war. So etwas hatte ich noch nie vorher gesehen: Gärkörbchen mit einem Boden aus Erlenholz, den man individuell gestalten lassen kann! Wie genial ist das denn? Ich habe also nach der Messe Kontakt zu dem Hersteller Brotformen.com aufgenommen und mir wurde eine Körbchen nach meinen Wünschen hergestellt und kostenlos zugesandt. So konnte ich mich an „Anjas Brot“ heranwagen.
So schaut mein Gärkörbchen aus. Auf dem Bild ist es noch etwas feucht, da ich es nach der Benutzung mit einem feuchten Lappen ausgewischt habe, um die Mehlreste vom „Einpudern“ zu entfernen. Das trocknet aber rückstandslos weg.
Der Kontakt zur Familie Pfütze, den Inhabern der Tischlerei, in der die Körbchen in Handarbeit hergestellt werden, war in mehreren Telefonaten ausgesprochen herzlich und sehr angenehm. Schwierig war nur, mich für einen Text zu entscheiden. Letztlich habe ich es mit „Anjas Brot“ ganz einfach gehalten. „Brotzeit“ hätte ich auch noch toll gefunden, aber so finde ich es jetzt irgendwie origineller und für mich passender.
Was kann man über Brotformen.com noch sagen bzw. schreiben? Hier habe ich mich auf deren Homepage bedient:
Tischlerhandwerk aus dem Herzen Sachsens: Unsere Tischlerei besteht in der 3. Generation und verbindet Traditionshandwerk mit moderner Technik. Wir glauben an die Zukunft von Naturmaterialien und sind vor einigen Jahren auf die hervorragenden Eigenschaften der Peddigrohr- bzw. Rattanpflanze gestoßen. Leicht im Gewicht, biegsam zur Verarbeitung und fest im ausgehärteten Zustand. Peddigrohr wird vornehmlich in Asien angebaut.
Unser Peddigrohr kommt aus nachhaltigem Anbau! Die verwendeten Materialien stammen aus laotischen Farmen und kein Regenwald wurde zur Gewinnung der Rohstoffe abgeholzt. Die Arbeiter auf den Farmen verdienen ein vernünftiges Gehalt, wie wir uns selbst vor Ort überzeugen konnten.
www.brotformen.com
Auf der Homepage findet Ihr ganz viele verschiedene Formen und Größen von Gärkörbchen – die Auswahl wird Euch nicht leicht fallen! Wenn Ihr ein individualisiertes Gärkörbchen haben möchtet, nehmt Ihr am einfachsten per Email Kontakt zu Brotformen.com auf. Das geht ganz einfach und unkompliziert. Die Antwort lässt auch nicht lange auf sich warten.
Das Arbeiten mit diesem Gärkörbchen war super einfach und eigentlich selbsterklärend: Teig zubereiten, gehen lassen, kneten, ins Körbchen geben, gehen lassen, stürzen und ohne Körbchen backen. Das wars. :) Ich habe mein Gärkörbchen großzügig mit Roggenmehl ausgestreut, wie ich es auch bei den Formen ohne Holzboden tun würde. Ich habe eigentlich nur besonders darauf geachtet, dass die Buchstaben lückenlos mit Mehl bepudert waren. Roggenmehl eignet sich übrigens am besten dafür, da damit das aufgegangene Brot am wenigsten in der Form kleben bleibt (so meine Erfahrung).
Natürlich habe ich Euch auch ein Rezept für „Anjas Brot“ mitgebracht:
Zutaten
- 450 g lauwarmes Wasser (wirklich g und nicht ml)
- 20 g frische Hefe
- 800 g Weizenmehl Typ 1050
- 15 g Salz
- 1 TL klassisches Brotgewürz
Zubereitung
- Die Hefe in das lauwarme Wasser bröseln und auflösen.
- Mehl, Salz und Gewürz mischen,
- zum Hefewasser geben und
- mit der Küchenmaschine oder dem Handrührgerät mit Knethaken 5 Minuten lang zu einem glatten Teig verkneten.
- Noch einmal mit der Hand gründlich durchkneten und zugedeckt an einem warmen Ort für 45 Minuten gehen lassen.
- Das Gärkörbchen mit Roggenmehl ausstreuen.
- Den Teig noch einmal von Hand durchkneten, zu einem Laib formen und in das Gärkörbchen legen.
- Dort zugedeckt für 30 Minuten gehen lassen.
- In der Zwischenzeit den Backofen auf 250 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Das Brot auf ein Backblech mit Backpapier stürzen.
- Am Rand entlang einmal mit einer Klinge oder einem scharfen Messer einschneiden, damit es nicht willkürlich aufreißt. Ich habe es genau dort eingeschnitten, wo der Buchenboden aufhört. In der ersten Rille des Peddigrohrs, die man gut erkennen kann.
- Das Brot sofort in den vorgeheizten Ofen schieben.
- Die Temperatur auf 220 Grad reduzieren.
- Nach 45 bis 50 Minuten ist Euer Brot fertig und muss nur noch bis zum Verzehr auf einem Gitter auskühlen.
Anmerkungen
- Das von mir verwendete Gärkörbchen hat eine Länge von ca. 31 cm, der Buchboden ist 25 cm lang.
- "Mein" Brotgewürz ist von Just Spices aus dem Supermarkt. Ihr könnt aber jedes Brotgewürz nehmen, das Ihr gerne mögt.
Nach dem Backen bin ich nur mit einem kleinen Bürstchen noch einmal über die Buchstaben gefahren, damit sie besonders deutlich hervorkommen. Das war es auch schon. Den Rest hat das Gärkörbchen selbst erledigt. Der Schriftzug war exakt so, wie er nach dem Stürzen aufs Backblech auf dem Brot zu sehen war. Ich finde, Anjas Brot sieht einfach toll aus. Und es schmeckt auch sehr gut (kann der Mann bestätigen) – sowohl mit herzhaftem als auch mit süßem Belag.
Das Gärkörbchen wird auf jeden Fall noch ganz oft zum Einsatz kommen! Ich mag es sehr. Danke Familie Pfütze für die kostenlose Überlassung und den so netten Kontakt nach Sachsen!
In diesem Sinne: „Cake it easy“, Eure